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Veranstaltung

Freitag, 1.9.2023 um 19:00 Uhr, Robert-Havemann-Saal

Aufnahme von Geflüchteten in Riace und Repression

Ausstellungseröffnung „Jenseits von Lampedusa – Willkommen in Kalabrien“ mit Elisabeth Voß

Veranstaltungsbild

Das Bergdorf Riace im süditalienischen Kalabrien hat seit Ende der 1990er Jahre Geflüchtete aufgenommen. Als Ort des Willkommens und Gegenmodell zur Abschottungspolitik der EU fanden Riace und sein früherer Bürgermeister Domenico (Mimmo) Lucano weltweit Anerkennung.

Im Unterschied zu profitablen Flüchtlingslagern, in denen die Schutzsuchenden unter oft menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht wurden, fanden sie in Riace freundliche Aufnahme. Das Dorf litt schon lange unter der Abwanderung Einheimischer, die auf der Suche nach bezahlter Arbeit in den Norden oder nach Übersee gingen. Zurück blieben vor allem die Älteren, viele Häuser standen leer. Mit dem Zuzug von überwiegend jüngeren Geflüchteten kam wieder Leben nach Riace.

Im Oktober 2018 wurde Domenico Lucano abgesetzt und es begann eine Welle von offensichtlich politisch motivierten repressiven juristischen Maßnahmen gegen dieses einmalige Willkommensprojekt. Bis heute dauern die Prozesse gegen Lucano und seine Mitstreiter:innen, in denen es zu einer Reihe von falschen Beschuldigungen kam, an. Ihnen drohen hohe Gefängnisstrafen und Strafzahlungen, es gibt aber auch die Hoffnung auf Freispruch im derzeit laufenden Berufungsverfahren.


Elisabeth Voß ist Betriebswirtin und Fachautorin für Selbstorganisation, Genossenschaften und solidarisches Wirtschaften. Sie berät Kollektivbetriebe und Hausprojekte und hat mehrmals Riace besucht.


Informationen über Riace sammelt sie hier:  »

Texte und weitere Infos:

Web: www.elisabeth-voss.de

Veranstaltende: Courage gegen Fremdenhass e.V./Berlin und Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte