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Aktuelle Ausstellung

vom 3.3.2023 bis 26.4.2023 im Foyer Robert-Havemann-Saal
Werktags von 10:00 Uhr bis 17:00, bitte kurz vorher bei der Verwaltung melden

Geboren in Auschwitz

Eine Ausstellung von Alwin Meyer

aktuelle Ausstellung
© Alwin Meyer

Kinder in Auschwitz, das ist der dunkelste Fleck in einer tiefdunklen Geschichte.

Zwischen 1940 und 1945 wurden mehr als 1,3 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten nach Auschwitz verschleppt. Bereits in der Frühphase des Lagers waren die Lebensbedingungen für die Häftlinge so angelegt, dass keine und keiner von ihnen das Vernichtungslager lebend wieder verlassen sollte. „Der oberste Zweck und das primäre Ziel des Konzentrationslagers Auschwitz von seiner Errichtung im Frühjahr 1940 bis zum letzten Tag seines Bestehens im Januar 1945 war Vernichtung. Alle anderen Aufgaben und Ziele, wie etwa die Ausbeutung der Arbeitskraft der Häftlinge, der Raub der Habe der Opfer, die Nutzung der Leichen oder die Durchführung von medizinischen Experimenten, waren demgegenüber von sekundärer Bedeutung“, fasst es Franciszek Piper, Historiker und langjähriger Mitarbeiter der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, zusammen.

Unter den Häftlingen waren auch 232.000 Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre, die mit ihren Familien oder allein in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt wurden oder dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt kamen. 216.300 von ihnen waren Juden, 11.000 Sinti und Roma, 3.120 waren nichtjüdische Polen, 1.140 Belarussen, Russen, Ukrainer sowie Kinder und Jugendliche anderer Nationen.

Als das Konzentrationslager am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurde, waren nur noch 750 von ihnen am Leben. 521 davon waren 14 Jahre und jünger, darunter auch 60 Neugeborene. Trotz intensiver ärztlicher Betreuung überlebten viele der Kinder und Jugendlichen ihre Befreiung nicht lange, sie starben an den Folgen von Auschwitz.

Unter dem Titel „Geboren in Auschwitz“ wird auf 31 Tafeln mit eindrucksvollen Dokumenten, Fotos und Texten von dem Leben und Sterben der Kinder und ihren Müttern erzählt. Die überlebenden Kinder tragen die Spuren des Erlittenen ein Leben lang auf dem Körper und in ihren Seelen. Die am Unterarm oder bei den Kleinsten auf Schenkel oder Po eintätowierte Häftlingsnummer wuchs mit ihnen mit. Und so wie diese ist auch Auschwitz am Tag und in der Nacht immer da: die Erinneriung an die Trennung von Eltern und Geschwistern, an den allgegenwärtigen Tod, an die an ihnen vollzogenen Versuche, an den ständigen Hunger und die Sehnsucht nach der Familie, einem warmen Federbett und nach Geborgenheit.

Die Kinder von Auschwitz haben sich ihren Weg ins Leben mit einem unvergleichlichen Willen erkämpfen müssen. Sie suchten und fanden ein neues Leben, sie gingen zur Schule, studierten, heirateten, bekamen Kinder, gingen ihren Berufen nach und schufen sich ein neues Zuhause. Aber Auschwitz hat sie nie wirklich losgelassen.

Und mit dem Älterwerden kamen und kommen die Erinnerungen an das Erlebte mit noch größerer Wucht zurück. Die Mutter, die ermordet wurde, der Vater, die Schwester... Alles lebt ein Leben lang und darüber hinaus in und mit ihnen und den nachkommenden Generationen. So erlebten sie auch Jahrzehnte später immer wieder: Auschwitz konnte sie jederzeit einholen. Stellvertretend für alle anderen erklärt einer: „Egal, wie weit du wegläufst. Auschwitz lässt Dich und Deine Familie nie mehr los.“

Autor der Ausstellung ist der Journalist und Kurator Alwin Meyer. Seit mehr als 45 Jahren sucht er weltweit nach den wenigen überlebenden Kindern von Auschwitz. Einfühlsam hat er mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählten ihm zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der Tod immer präsent und nie natürlich war. Die Ausstellung „Geboren in Auschwitz“ wird vom 03. März bis zum 26. April im Foyer des Robert-Havemann-Saals im Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Straße 4 in Berlin gezeigt. Die Ausstellung kann wochentags von 10 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden, der Eintritt ist frei.

Web: geboren-in-auschwitz.info

Veranstaltende: Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte

Veranstaltungen im Rahmen dieser Ausstellung:

Donnerstag, 13.4.2023 um 19:00 Uhr, Robert-Havemann-Saal

Vergiss deinen Namen nicht – Die Kinder von Auschwitz

Buchvorstellung mit Alwin Meyer

Veranstaltungsbild
Kinder in Auschwitz: Das ist der dunkelste Fleck einer dunklen Geschichte. Sie wurden mit ihren Familien nach Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Nur wenige haben überlebt. Zeit ihres Lebens tragen sie die Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen. Am Unterarm oder Schenkel ...


Samstag, 15.4.2023 um 19:00 Uhr, Robert-Havemann-Saal

Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen

Zeitzeuginnen-Gespräch und Lesung mit der Auschwitz-Überlebenden Frau Dr. Eva Umlauf und der Autorin Dr. Stefanie Oswalt

Veranstaltungsbild
Als Eva Umlauf am 19. Dezember 1942 im Arbeitslager Nováky in der Slowakei zur Welt kommt, ist es 20 Grad unter Null. Sie ist das erste von fünf Kindern, die im Lager zur Welt kommen – ein Zeichen der Hoffnung, wie sie von ehemaligen Leidensgenoss*innen nach dem Krieg erfährt. Am 3. November 1944 trifft Eva mit ihren Eltern mit ...


Mittwoch, 19.4.2023 um 19:00 Uhr, Robert-Havemann-Saal

Le Dor Dor. Von Generation zu Generation – Begegnungen der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste mit Überlebenden der Schoa

Vortrag

Veranstaltungsbild
Nach dem Sieg der alliierten Streitkräfte über Nazi-Deutschland konnten viele Überlebende nationalsozialistischer Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager im neu gegründeten Staat Israel Zuflucht und eine neue Heimat finden. Nach Angaben des israelischen Sozialministeriums leben noch 165.800 Überlebende der Schoa (Hebräisch ...


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UNverkäuflich – Widerstand gegen den Tagebau in der Lausitz

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aktuelle Ausstellung
© GRÜNE LIGA – Umweltgruppe Cottbus

Die Wanderausstellung „UNverkäuflich“ der Umweltgruppe Cottbus gastiert ab dem 13. Januar 2023 im Haus der Demoktaie und Menschenrechte. Die Ausstellung von Markus Pichlmaier stellt eindrücklich dar, wie der Tagebau Nochten Meter um Meter an die Dörfer und den von der GRÜNEN LIGA gepachteten Wald heranrückt – trotz des beschlossenen Kohleausstiegs. Der Kohlekonzern LEAG hatte diese im Frühjahr 2021 erstmals schriftlich angedroht. Das Umweltnetzwerk lässt sich davon jedoch nicht einschüchtern und setzt ihre Bildungs- und Kulturveranstaltungen, Waldumbau- und Naturschutzmaßnahmen in dem bedrohten Wald fort. Eigentümer*innen, die ihren Wald nicht an die LEAG verkaufen möchten, hatten ihn im Dezember 2019 an die GRÜNE LIGA verpachtet.

Geht es nach der LEAG, werden die Kohlebagger bis direkt an die Dörfer Mulkwitz und Rohne vordringen und den Wald spätestens 2026 zerstören. Dabei müssen die LEAG-Tagebaue nachweislich verkleinert werden, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einem kürzlich veröffentlichten Gutachten feststellte. Wie weit der Tagebau Nochten tatsächlich noch geführt wird, ist Thema bei der Überarbeitung des Braunkohlenplanes.

Zur Vernissage am 20. Januar um 19 Uhr wird es Begrüßungsworte vom Bundevorsitzenden der GRÜNEN LIGA René Schuster geben und des Fotografen Markus Pichlmaier, der die Ausstellung erstellt hat.

Veranstaltende: GRÜNE LIGA – Umweltgruppe Cottbus, Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte

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